Gastwissenschaftler aus aller Welt am Campus

Im Mikrobiologie-Labor konnten die Konditorinnen und Konditoren verschiedenen Tests durchführen, unter anderem beobachteten sie, wie sauber die Hände wirklich nach dem Waschen bzw. der Desinfektion sind.

Die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf wird internationaler. Jedes Jahr lehren und forschen hier Gastdozenten aus aller Welt einige Tage oder Wochen lang. Einer von ihnen ist Federico Koelle, Präsident der Stiftung Fundación Cerro Verde in Ecuador, die Hilfestellung leistet bei der Verbindung zwischen staatlichen Stellen, den Universitäten und den Gemeinden am Golf von Ecuador.

Er hielt kürzlich an der HSWT einen Vortrag über nachhaltige Projekte im Mangrovenwald seiner Heimat. Gefördert werden die Aufenthalte der Wissenschaftler über das Gastdozentenprogramm des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst, welches das Akademische Auslandsamt koordiniert. Im vergangenen Jahr nutzten 24 Wissenschaftler diese Möglichkeit und bereicherten die Hochschule mit vielfältigen Themen.

Der Kontakt Koelles nach Freising kam über Professor Stefan Krusche, den Auslandsbeauftragten des Studiengangs Gartenbau, zu Stande. Der Gast aus Ecuador, der in Frankfurt studiert hat und daher Deutsch spricht, berichtete über lokale Initiativen zum Erhalt tropischer Wälder in Ecuador. Ziel aller Beteiligten ist die nachhaltige Nutzung der 20.000 Quadratmeter großen Mangrovenwälder an der Pazifikküste. Dafür arbeiten auch Freiwillige aus der ganzen Welt vor Ort, wie Koelle berichtete. Sein Besuch an der HSWT diente auch dazu, Anknüpfungspunkte für eine Kooperation zu finden. Denkbar sei zum Beispiel, ein Projekt zu initiieren, in dem verlassene Krebszuchtbecken gartenbaulich genutzt werden, schilderte Krusche. Denn die lokale Bevölkerung würde sich eher einseitig von Fisch und Reis ernähren, der Gemüseanbau wäre eine wichtige Ergänzung. Auch ein Studierendenaustausch zwischen der HSWT und der Hochschule in Guayaquil sei denkbar, so Krusche.

Einer der weiteren Gastdozenten in jüngster Zeit war Augustin Rioperez von der Universität Madrid, der über die technischen Möglichkeiten, Vogelkollisionen mit Windkraftanlagen zu vermeiden, berichtete. Professor George Meshki von der Universität in Tiblissi in Georgien informierte über die Ausbildungsstruktur an seiner Hochschule. Aus der Ukraine und aus Sankt Petersburg verbrachten Wissenschaftler jeweils eine Woche an der Fakultät Wald und Forstwirtschaft, um gemeinsam mit ihren deutschen Kollegen Projekte zu erarbeiten. Außerdem kamen Forscher aus Italien, Rumänien, Kolumbien, aus Norwegen, Finnland, den USA, Benin, Angola und Äthiopien an die HSWT. Im Laufe des Jahres werden weitere spannende Themen und Kontakte folgen und die HSWT wird mit diesem Förderprogramm ihr internationales Netzwerk, von dem nicht nur Dozenten, sondern auch Studierende profitieren, erweitern und festigen.