Gemeinsam für Nachhaltigkeit – bayerische Hochschulen beziehen Position beim BayZeN-Vernetzungstreffen

  • Datum: 28.10.2025
Die Teilnehmenden des Netzwerk posieren für ein Gruppenbild auf dem Campus Weihenstephan vor dem D1-Gebäude.
© Josef Gangkofer

Zum jährlichen Vernetzungstreffen am 24. Oktober 2025 unter dem Motto „Vernetzt. Nachhaltig. Wirksam.“ begrüßte das Zentrum Hochschule und Nachhaltigkeit Bayern (BayZeN) über 120 Gäste - Beschäftigte und Studierende der bayerischen Hochschulen und Studierendenwerke - auf dem Campus der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT). Neue Ideen, kollegialer Austausch und Kooperationswillen prägten die Atmosphäre der Veranstaltung. 

Dr. Eric Veulliet moderierte durch den Tag und eröffnete das Treffen in seiner Doppelfunktion als BayZeN-Sprecher und Präsident der HSWT mit einer Begrüßungsrede, in der er betonte: „Hochschulen übernehmen als Nukleus der Gesellschaft ihre zentrale Verantwortung für die nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft. Das BayZeN liefert Hochschulakteuren eine Plattform für kompetente und verlässliche Zusammenarbeit, um nachhaltige Lösungen mit messbarer Wirkung für Mensch und Umwelt zu erarbeiten.“ 

Impulsvorträge und Podiumsdiskussion: Vernetzung und Kooperation als Schlüssel für erfolgreiche Transformation

Im Rahmen seines Impulsvortrags: „Rolle und Mehrwert der hochschulartübergreifenden Zusammenarbeit“ unterstrich Ministerialdirigent Dr. Michael Mihatsch vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst die zentrale Bedeutung hochschulartübergreifender Kooperationen. Prof. Dr. Claudia Brunner (HSWT) zeigte in ihrem Impulsvortrag: „Transformation gestalten: Stakeholder aktivieren, Netzwerke nutzen“, wie erfolgreiche Kooperation auch zwischen Partnern mit unterschiedlichen Wertvorstellungen gelingen kann – durch Vertrauen, klare Strukturen und professionelles Stakeholder-Management. „Allianzen bauen“, „Architektur klären“ und „Agent:innen befähigen“ lauteten ihre zentralen Ansatzpunkte. Folgendes Fazit gab Prof. Dr. Brunner den Teilnehmenden mit: „Nachhaltige Transformation scheitert im Silo und gelingt im Netzwerk.“

An der Podiumsdiskussion mit dem Titel „Vernetzt. Nachhaltig. Wirksam. – die Verantwortung und Aufgabe der bayerischen Hochschulen heute und morgen“ nahmen Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Statusgruppen teil. Dabei hatten auch Personen aus dem Publikum die Möglichkeit, auf dem Podium mitzudiskutieren. Die vertretenen Hochschulleitungen waren sich einig, dass Nachhaltigkeit für Hochschulen eine Selbstverständlichkeit sein sollte, idealerweise getragen von Kreativität und Freude an der Aufgabe. Man müsse sich entsprechend ambitionierte Ziele für die Umsetzung setzen, beispielsweise in der Governance, in der Lehre und der Berufungspolitik. 

Trotz einiger positiver Beispiele wurde von den Studierenden grundsätzlich mehr Mut zur Verantwortung gefordert. Sie wünschten sich außerdem mehr Gehör, Raum und Ressourcen, um Nachhaltigkeit aktiv mitzugestalten. Die selbstkritische Frage, ob die Wissenschaft genug tut, wurde im Laufe des Tages immer wieder aufgegriffen. So verständigten sich die Teilnehmenden in einer Arbeitsgruppe darauf, ein gemeinsames Positionspapier der bayerischen Hochschulen zu verfassen, das konkrete Anregungen zur Transformation der Hochschullandschaft beinhaltet.

Austausch, Bewegung, neue Ideen

Am Nachmittag konnten die Teilnehmenden aus drei Angeboten wählen. Dr. Eric Veulliet machte sich mit einer teilnehmerstarken Gruppe auf einen Rundweg über den Campus der HSWT und zeigte Orte, an denen Nachhaltigkeit an seiner Hochschule sichtbar wird. Ebenfalls am grünen Campus unterwegs waren die Teilnehmenden des Formats „Walk & Talk“. Beim Gehen tauschten sie sich über Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in der Lehre aus und erarbeiteten neue Ansatzpunkte. Im Workshop „Mobilität an bayerischen Hochschulen im Fokus von Klimaschutzkonzepten“ diskutierten die Teilnehmenden Best Practices, Umsetzungsmöglichkeiten und Finanzierungsfragen für nachhaltige Mobilität an Hochschulen.

Starke Gemeinschaft für große Aufgaben 

Die Anwesenden hielten fest: Die Aufgaben, vor denen bayerische Hochschulen in den Bereichen Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Bildung und gesellschaftliche Verantwortung stehen, sind groß und die Herausforderungen anspruchsvoll. Mit neuen Impulsen, frischen Ideen und wertvollen Kontakten traten die Teilnehmenden den Heimweg an – gestärkt und motiviert durch das Wissen, dass sie im BayZeN eine starke Gemeinschaft sind und zusammen mehr bewegen können als im Alleingang. So können notwendige und ambitionierte Ziele für die Transformation auch umgesetzt werden.

Über das BayZeN

Breits 2012 hat sich ein Netzwerk in Bayern gebildet, dass in seiner Art deutschlandweit einzigartig ist. Seit 2023 sind sie hochschulartübergreifend organisiert im Zentrum Hochschule und Nachhaltigkeit Bayern (BayZeN): 34 Mitgliedshochschulen (Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften / Technische Hochschulen sowie Kunst- und Musikhochschulen) sowie 14 Arbeitsgruppen in sieben Handlungsfeldern. Das BayZeN kooperiert eng mit der Bayerischen Landes-studierendenvertretung (BayStuRa). Drei Studierendenwerke sind außerordentliches Mitglied im BayZeN. Die HSWT ist die Zuordnungshochschule, an der die BayZeN-Geschäftsstelle verortet ist. 

Pressekontakt

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