Gabriel Dorta
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Gabriel Dorta

„Ich habe mich nach kurzer Zeit wie zuhause gefühlt“

Spricht man mit Gabriel Dorta über seinen Job, merkt man schnell, wie gern er ihn macht. „Unsere Studierenden wissen, was sie wollen. Sie sind sich bewusst, dass man Erwartungen an sie hat, aber sie haben ebenso Erwartungen an die Dozierenden“, betont der stellvertretende Leiter des Sprachenzentrums am Campus Triesdorf, der auch selbst Spanischkurse gibt. Seine Schülerinnen und Schüler belegen die Kurse freiwillig, sie müssen im Studium nicht verpflichtend Fremdsprachen lernen. Gerade deshalb schätzt der 51-Jährige ihr Engagement so sehr.

Seit 13 Jahren ist Gabriel Dorta an der HSWT. Damals, Ende 2008, übernahm er den Aufbau eines Sprachenzentrums am Campus Triesdorf. „Ich wurde direkt ins kalte Wasser geschmissen“, lacht er, „aber das war mir bewusst. Und ich habe die große Gestaltungsfreiheit geschätzt.“ Von seiner damaligen Vorgesetzten bekam er gute Unterstützung. „Sie hat mich mit ihrer professionellen und zugleich sehr menschlichen Art in den ersten Jahren an der HSWT sehr geprägt“, erinnert sich Gabriel Dorta. „Ich habe sie sehr geschätzt.“

Von Caracas nach Triesdorf

Der Weg von Gabriel Dorta nach Triesdorf war ein weiter. Aufgewachsen ist Dorta in der venezolanischen Hauptstadt Caracas, wo er Germanistik und Anglistik studierte. 1998 besuchte er ein Semester lang ein Weiterbildungsprogramm an der Universität Freiburg, wo er seinen zukünftigen Doktorvater kennenlernte und später, 2005, in deutscher Sprachwissenschaft promoviert wurde. Danach ging er noch einmal für zweieinhalb Jahre zurück nach Caracas, um an der dortigen Universität als Sprachendozent zu arbeiten. Als Dortas Eltern – Spanier, die nach Venezuela ausgewandert waren – zurück in ihre Heimat zogen, folgte er ihnen nach Europa.

„Bei meiner Jobsuche bin ich auf die Stellenanzeige der HSWT gestoßen. Freunde haben mir gesagt: Das ist eine super Adresse, bewirb dich!“, erzählt Gabriel Dorta. So fand er sich kurz darauf zum Vorstellungstermin in Triesdorf wieder. Heute noch erinnert er sich schmunzelnd: „Als Teil des Bewerbungsgesprächs musste ich einen Vortrag über interkulturelle Kommunikation halten. Der geriet dann viel zu wissenschaftlich und trocken, weil ich das aus all den Jahren an der Universität so gewohnt war.“ Den Job hat er trotzdem bekommen – und seine Sprachkurse sind wirklich alles andere als trocken.

Leidenschaft fürs Sprachenlehren

Neben seiner Tätigkeit als Spanischlehrer ist Gabriel Dorta als stellvertretender Leiter des Sprachenzentrums Triesdorf unter anderem verantwortlich für die Betreuung der UNICERT-Zertifikate, die den Sprachkursen ihre hohe Qualität bescheinigen, für die Stundenpläne, die Betreuung des Webauftritts und natürlich für die Studierendenbetreuung. Der Umgang mit den Studentinnen und Studenten ist das, was ihm an seiner Arbeit besonders gefällt. „Es ist ein ständiger Austausch, wir lernen voneinander. Meinem Empfinden nach trägt unser familiärer Campus auch dazu bei, dass der Umgang miteinander sehr entspannt ist.“ Überhaupt, wie ist das, wenn man aus der turbulenten Millionenstadt Caracas ins kleine Weidenbach kommt? „Ich habe mich hier nach kurzer Zeit wie zuhause gefühlt und schätze den Campus als Arbeitsplatz sehr“, sagt Gabriel Dorta.

Während der Coronaviruspandemie müssen die Sprachkurse online stattfinden. „Die Umstellung war, wie in so vielen Bereichen, natürlich erst einmal eine Herausforderung, aber es läuft jetzt super. Von den Studierenden erhalte ich viel positives Feedback. Teilweise ist es für sie nun einfacher realisierbar, an einem Sprachkurs teilzunehmen, weil es von überall her möglich ist. Wir überlegen, Online-Formate teilweise auch nach dem Ende der Corona-Pandemie beizubehalten.“

Auch in seiner Freizeit beschäftigt sich Gabriel Dorta gerne mit Sprache und Literatur. „Ich lese wahnsinnig gerne. Zu meinen Lieblingsschriftstellern zählt T.C. Boyle, aber derzeit hole ich ein paar Klassiker nach, die man einfach gelesen haben muss“, erzählt er. Auch das Reisen, derzeit natürlich stark eingeschränkt, zählt zu seinen Leidenschaften. So geht es beispielsweise mindestens einmal im Jahr südwestwärts nach Galicien, wo seine Mutter lebt. Und immer wieder kehrt Gabriel Dorta gerne in seine Wahlheimat Mittelfranken zurück.

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