Anton Brumer
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Anton Brumer

„Eigentlich wartet die Rente – aber mich zieht es nicht weg von hier“

„Zweites Zuhause“ steht auf einem Schild an der Tür zu Anton Brumers Werkstatt. Kolleg:innen haben es ihm geschenkt und es trifft den Nagel auf den Kopf. „Ich fahre jeden Tag gerne hierher“, sagt der 64-Jährige. Alleine und in Ruhe mit Holz arbeiten, das gefällt ihm einfach, aber auch Studierende und Professor:innen bei diversen Projekten unterstützen. Anton Brumer ist technischer Mitarbeiter im Bereich Holzbearbeitung an der Fakultät Wald und Forstwirtschaft, und das schon seit 21 Jahren.

Mit Holz hat sich der gebürtige Hallertauer schon immer gerne beschäftigt. Nach der Schule absolvierte er sowohl eine Schreiner- als auch eine landwirtschaftliche Ausbildung, aber Bretter, Säge und Hobel behielten letztlich die Oberhand. Nach 17 Jahren als Schreiner war Anton Brumer eine Zeit lang an der TUM im Gemüsebau tätig, von wo er schließlich an die HSWT wechselte, denn: „Das Schreinern gefällt mir besser, das ist mein Ding.“

„Meine Arbeit wird wertgeschätzt“

Seine Aufgaben an der HSWT gehen jedoch darüber hinaus. So unterstützt er beispielsweise in der Holzkundelehre, indem er die verschiedenen Holzarten für die Bestimmungsübungen der Studierenden herrichtet. Bei praktischen Übungen im Wald führt der Wahl-Freisinger die Maschinen und kümmert sich um vieles im Hintergrund. Dabei, sowie bei der Betreuung des hochschuleigenen Energiewaldes, die ihm obliegt, hat er es auch schon mal mit herausfordernden Einsätzen wie Baumfällarbeiten zu tun, wo viel professionelles Können gefragt ist. „Wir bekommen natürlich die entsprechenden Schulungen. Es wird nie langweilig“, sagt er, und genau das mag er an seinem Beruf. Ebenso wie die Tatsache, dass er weitgehend sein eigener Chef ist und Ruhe beim Arbeiten hat, zugleich aber einen freundlichen Kolleg:innenkreis und eine tolle Fakultätsleitung. „Wir sind hier alle ein sehr gutes Team, ich möchte nirgendwo anders sein. Ich schätze den Umgang mit meinen Kolleginnen und Kollegen sowie den Studierenden sehr“, betont Anton Brumer. Und, auch sehr wichtig: „Meine Arbeit wird wertgeschätzt.“

Ein weiterer bereichernder Aspekt ist für ihn, an der praktischen Umsetzung von Forschungsprojekten beteiligt zu sein, teilweise machen seine Holzkreationen die Vorhaben erst möglich. „Zum Beispiel habe ich für Prof. Zahner die Spechthöhlen für sein Forschungsprojekt zum Schwarzspecht gebaut und bei der Installation der Fotofallen unterstützt. Es ist spannend, welche Tiere da sonst noch so abgelichtet werden. Es gefällt mir, dass ich auch immer darüber auf dem Laufenden gehalten werde, was aus den Projekten wird.“

Einem Studenten hat Anton Brumer vor ein paar Jahren im Zuge einer Bachelorarbeit beim Bau eines Holzfahrrads geholfen. „Da konnte ich meine Expertise einbringen, er hat sich stark auf mich verlassen“, erinnert er sich. „Das Fahrrad hat dann auch gut funktioniert.“

Erst die Freude, dann das Vergnügen

Die Werkstatt – seine "zweite Heimat" – ist nach seinem professionellen Ermessen eingerichtet. "Als ich an der HSWT angefangen habe, konnte ich mir die Werkstatt so ausstatten, wie ich es sinnvoll fand. Seitdem wird sie modernisiert, wo es nötig ist. Ich bin sehr zufrieden." Nach Feierabend geht es zuhause in einer etwas kleineren Werkstatt weiter. "Die ist fast genauso gut ausgestattet", lacht Anton Brumer. Ausgleich zum Job? Ist in diesem Fall die falsche Frage. Denn Anton Brumer gehört zu den Leuten, die tatsächlich ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht haben - ohne sie dadurch zu verlieren. "Mein Hobby ist das Handwerken. Zurzeit versorge ich meine Nichten und Neffen mit Zirbelkieferbetten", erzählt der Vater zweier erwachsener Töchter. Seit Neuestem ist da noch ein E-Bike, das nach Feierabend der Werkstatt Konkurrenz zu machen versucht, mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg.

Ans Aufhören jedenfalls denkt Anton Brumer noch lange nicht. "Eigentlich wartet die Rente, aber es zieht mich nicht weg von hier. Ich habe keine großen Pläne für den Ruhestand, ganz im Gegensatz zu meiner Frau", sagt er schmunzelnd. "Ich will einfach so lange wie möglich an der HSWT bleiben."

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