Erfolg beim Schlaun-Wettbewerb – Eine Triologie für Dortmund

  • Datum: 07.07.2022
  • Autor: Prof. Christoph Jensen, Vanessa Dörges
Das Foto wurde bei einem Gastvortrag in einem Hörsaal in Triesdorf aufgenommen. Im Vordergrund ist der Dozent Dr. Sayeh Kassaw Agegnehu zu erkennen.

Die Studentinnen des Studiengangs Landschaftsarchitektur Caroline Kunath, Nadine Constanze Liebsch, Tabea Kirschke und Martina Friedrich wurden für ihren städtebaulichen Entwurf für das Klönne-Areal im Rahmen des Schlaun-Wettbewerbs in der Kategorie Städtebau und Landschaftsplanung mit dem 2. Preis ausgezeichnet. Der Schlaun-Wettbewerb ist ein Ideenwettbewerb in Nordrhein-Westfalen, der jährlich ausgelobt wird und junge Planende in den Fachgebieten Städtebau, Landschaftsplanung, Architektur und Bauingenieurwesen fördert. Die Studierenden stellen sich zukunftsorientierten Planungsaufgaben und entwickeln innovative, nachhaltige Lösungsansätze für die Stadt von Morgen.

Die Wettbewerbsbearbeitung war die Aufgabe im Modul „Planen und Entwerfen in der Stadtplanung 2“ (Vertiefungsrichtung Stadtplanung) im WS 21/22, die von Prof. Christoph Jensen und Vanessa Dörges betreut wurde.

Die städtebauliche Leitidee – Das Gelände des ehemaligen Stahl- und Brückenbauunternehmers Heinrich August Klönne ist strukturell durch seine Geschichte als industrieller Standort geprägt, die sich in städtebaulichen und architektonischen Strukturen widerspiegelt. Bis heute finden diverse gewerbliche Nutzungen ihren Platz zwischen teils historischen Bauten. Größere Brachflächen und alte Bausubstanz deuten Spielraum für künftige Planungen an.

Dem Gedanken der Nachhaltigkeit folgend, wollen wir Bestand nicht nur in seiner räumlichen Morphologie erhalten, sondern ebenso seine funktionale Struktur berücksichtigen und stellenweise regelrecht inszenieren. Große Gewerbehallen werden nicht als Störfaktoren begriffen, sondern sind Pulsgeber des Gebietes, werden mit sozialen und kulturellen Einrichtungen verflochten und durch Wohnraum komplettiert.

Die Dachlandschaft im Herzen des Entwurfs spiegelt einen alternativen Umgang mit Bestand wider. Die Bestandsgewerbehallen erhalten eine tragende Struktur, auf die eine vielfältig bespielbare Plattform für den Freiraum aufgelagert wird. Die durch das Gewerbe verbrauchte Fläche wird durch Stapelung fast komplett an die Bürger:innen zurückgegeben. So werden nicht nur intensivbegrünte Freiflächen auf den Dächern geschaffen, sondern auch soziale Einrichtungen wie ein Jugendzentrum, eine Bibliothek und eine Kindertagesstätte eingerichtet.

Beurteilung durch das Preisgericht - Die Arbeit überzeugt durch einen kreativen und sensiblen Umgang mit dem baulichen Bestand und durch sinnvolle Antworten auf vorhandene städtebauliche Bezugspunkte. Das Plangebiet wird ausgehend von dem historischen Gebäudebestand entwickelt und in verschiedene Nutzungsbereiche gegliedert. Der Erhalt der baulichen Strukturen ist den VerfasserInnen dabei genauso wichtig wie der Erhalt einer gewerblichen Nutzung. Diese wird - städtebaulich richtig und sinnvoll auf dem Plangebiet angeordnet - um Bereiche für Technologie, kulturelle Zwecke, Wohnen und Versorgung ergänzt wird. Südlich und östlich der industriellen und gewerblichen Bestandsbauten entstehen neue Wohnquartiere, deren Maßstäblichkeit sich an der angrenzenden Wohnbebauung orientiert. Großflächig begrünte Dachflächen und unterschiedlich gestaltete Landschaftsräume bieten Außenräume mit hoher Aufenthaltsqualität, die sich in den angrenzenden Stadtraum öffnen. Für die Erschließung wird ein klares und funktionierendes Konzept angeboten. Die Entwurfsideen werden inhaltlich und graphisch überzeugend ausgearbeitet. Der Beitrag zeigt ein Konzept für die gelungene Entwicklung eines zeitgemäßen Stadtquartiers, das die Besonderheiten und die Identität des Ortes bewahrt und einen Mehrwert für benachbarte Stadträume bietet.

  • Das Biomasse-Institut war mit zahlreichen Informationsständen und Beratungsangeboten am Triesdorfer Johannitag 2022 beteiligt und vermittelte den vielen Besucher:innen interessante Einblicke in die Forschung. (Foto: HSWT)
  • Das Biomasse-Institut war mit zahlreichen Informationsständen und Beratungsangeboten am Triesdorfer Johannitag 2022 beteiligt und vermittelte den vielen Besucher:innen interessante Einblicke in die Forschung. (Foto: HSWT)
  • Das Biomasse-Institut war mit zahlreichen Informationsständen und Beratungsangeboten am Triesdorfer Johannitag 2022 beteiligt und vermittelte den vielen Besucher:innen interessante Einblicke in die Forschung. (Foto: HSWT)