Erste universitäre Lehrbefugnis für eine Habilitandin der HSWT

  • Datum: 07.12.2020
  • Autor: Christine Dötzer
Bild: @pexels-thisisengineering

Triesdorf - Dr. Bettina Fähnrich, wissenschaftliche Mitarbeiterin für den Wissens- und Technologietransfer im Bereich der pflanzlichen Erzeugung am Biomasse-Institut am Campus Triesdorf der HSWT, hat als erste Habilitandin der HSWT die höchste akademische Auszeichnung als Privatdozentin erlangt. Die Verleihung der 'Venia Docendi', also der universitären Lehrbefugnis, bedeutet die Berufbarkeit zur Universitätsprofessur und wurde Bettina Fähnrich für das wissenschaftliche Fach 'Angewandte Botanik' verliehen.

Ein Kooperationsvertrag zwischen der HSWT und der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) ermöglichte die Erlangung der Habilitation. Die Arbeit umfasste das Erstellen von 13 wissenschaftlichen Publikationen, zahlreichen populärwissenschaftlichen Schriften und Vorträgen, das Sammeln umfangreicher Lehrerfahrung an Universität und Hochschule, die Akquise und Durchführung von Drittmittelprojekten sowie den Technologietransfer durch Kooperationen mit Unternehmen und Landwirten. Die betreuenden Professoren waren Dr. Hans-Peter Kaul, Leiter des Departments für Nutzpflanzenwissenschaften und des Institutes für Pflanzenbau an der BOKU, und Professor Dr. Bernhard Bauer aus dem Lehrgebiet Pflanzenbau und Pflanzenschutz an der Fakultät `Landwirtschaft, Lebensmittel und Ernährung´ der HSWT.

Ökologisches Wissen für den modernen Markt

Die Habilitationsschrift mit dem Titel "Medicinal Plants and their Secondary Plant Metabolites – Issues of Breeding, Analytics and Use in Feed Supplementation" beschreibt verschiedene Aspekte der pflanzlichen Sekundärstoffe: von den ökologischen Grundlagen, welche die Produktion und Verteilung innerhalb der Pflanze bewirken, über die Gewinnung, Extraktion und quantitative Analytik bis zur Anwendung in verschiedenen Bereichen der Landwirtschaft. Besonderes Augenmerk liegt auf aktuellen Herausforderungen für die Wissenschaft sowie auf Trends und Entwicklungen am Markt. "Es freut mich, mit meinem Forschungs- und Lehrgebiet eine interdisziplinäre und internationale Plattform zu schaffen, die die wissenschaftliche Exzellenz und alle Transfermöglichkeiten dazu verwendet, um ökologisches Wissen mit Anforderungen des aktuellen Marktes zu verbinden", betont Fähnrich.

Pflanzenkraft statt Chemie

In Ihrer Habilitationsschrift und bei ihrer beruflichen Tätigkeit beschäftigt sich die gebürtige Schweizerin unter anderem damit, wie Landwirtinnen und Landwirte verbotene, antibiotische Leistungsförderer in der Nutztierhaltung durch pflanzliche, wirksame Stoffe ersetzen können, wie man umweltgefährdende oder bedenkliche Pflanzenschutzmittel vermeiden und stattdessen phytogene, biologisch wirksame Essenzen entwickeln kann, welche Interaktionen der Pflanzen mit ihrer Umwelt sich die Landwirtschaft im Pflanzenbau nutzbar machen kann und welche Anforderungen an Medizinalpflanzen bei der erfolgreichen Züchtung beachtet werden müssen, um den Marktwert und die heimische Etablierung im Landbau zu unterstützen.

Neben Forschung und Entwicklung ist Fähnrich auch die Lehre für interessierte Studierende ein großes Anliegen. "Ich möchte in der Lehre meine Begeisterung für die Sache weitergeben und den Studierenden packende Herausforderungen bieten, deren Überwindung Freude bereitet und mit Stolz erfüllt", sagt die Habilitandin.

  • Screenshot von ca. zwei Drittel der Teilnehmer*innen an dem Netzwerktreffen
    Fähnrich bei der Frischkäseproduktion an der Veterinärmedizinischen Universität Wien zur Überprüfung des Transfers sekundärer Pflanzenstoffe vom Futter in die Milch. (Foto: privat)
  • Mit Karmin-Essigsäure gefärbte Pollen der Echten Kamille zur Feststellung der Vitalität. (Foto: PD Dr. Fähnrich)

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