Methan – das unterschätzte Klimagas

Podcast des Bayerischen Rundfunks aus der Reihe radioWissen. Mit Prof. Dr. Martina Otten, Campus Freising und Prof. Dr. Jörg Rühle, Campus Triesdorf.

Methan als Hauptbestandteil von Erdgas hat keinen guten Ruf: Sein Treibhauspotential ist 28 mal höher als das von Kohlenstoffdioxid. Große Hoffnungen setzt die Industrie auf die Vergärung von Biomasse in Form von Biogas. Es kann, wenn es weiterverarbeitet wird, unter dem Stichwort „Power-to-Gas“ im bestehenden Gasnetz genutzt werden. Regenerativ erzeugte Energie, wird also in chemische Energie umgewandelt. Methan, als Gas gegen den Klimwandel?

Prof. Dr. Martina Otten erklärt dazu: „Die Pflanzen nehmen das CO2 aus der Luft auf. Wenn wir die Pflanze in der Biogasanlage vergären, daraus Methan entstehen lassen und es verbrennen, dann entsteht daraus wieder CO2 das von den Pflanzen aufgenommen werden kann. Wir haben damit einen Kreislauf ohne, dass ständig neues CO2 dazukommt.“

Ob aus dem Kuhpansen, von Permafrostböden oder während verschiedener Prozesse freigesetzt: 10 Jahre braucht das Gas zum Abbau in der Atmosphäre. Der Gesamtanteil ist seit der Industrialisierung massiv angestiegen. Laut Prof. Dr. Jörg Rühle kann man allerdings schon bei der Fütterung der Milchkühe beeinflussen, was am Ende dabei herauskommt. Je mehr Rohfaser im Futter, desto höher der Methanausstoß, so der Wissenschaftler. Eine weitere Möglichkeit ist auch z.B. mit Futterzusatzstoffen zu arbeiten, um eine Reduzierung zu erreichen.

Den Podcast zum Nachhören gibt es hier

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