Die Versuche fanden 2013 statt. Aktuelle Standardsorten und eigene meristemvermehrte Auslesen wurden auf ihre Anbaueignung geprüft - bezüglich Ertrag, Qualität, Wuchsverhalten, Geschmack und Lagereignung. Ergebnisse der Freilandversuche sind im Infodienst Weihenstephan, Ausgabe August 2014 veröffentlicht. Hier nun die Ergebnisse der Gewächshausversuche.
In Tabelle 3 sind die verschiedenen Sorten und Auslesen sowie die Herkünfte der Süßkartoffeln im Gewächshausversuch 2013 dargestellt:
Die Hälfte der Fläche wurde standardüblich am Boden liegend kultiviert, die andere Hälfte an Schnüren hoch geleitet. Letztere Pflanzen wurden im Abstand von 3 Wochen, insgesamt 3mal um die Schnur gewickelt.
Alle Knollen wurden einzeln gewogen und in die entsprechende Größenkategorie eingeteilt (s. Tabelle 2 im Teil 1, Ausgabe August 2014), anschließend der Gesamtertrag ermittelt.
Den höchsten marktfähigen Stück-Ertrag erreichte 'S1' mit rund 16 Knollen/m². Auch 'S15', 'S2', 'S3', 'Beauregard' und 'S9' verzeichneten mit über 10 Knollen/m² hohe Stückerträge. Wie im Freiland fiel 'S8' durch geringe Stückerträge auf (Abb. 5).
Den höchsten gemittelt-marktfähigen Ertrag erreichte 'S1' mit 4 kg/m², 'S10', 'Beauregard', 'S9, 'S3' und 'S5' mit rund 3,5 kg/m². Zwischen 2 und 3 kg/m² lagen 'Bonita', 'S8', 'S4' und Evangelina'. Vergleichsweise ertragsschwach war wie im Freiland 'Murasaki' (Abb. 6)
Bei der Aufleitung an Schnüren wurde ein tendenziell etwas höheres Ertragsniveau erreicht als bei bodenliegender Kulturführung.
In Bezug auf die Klassierung der marktfähigen Ware ergaben sich Unterschiede zwischen den Sorten. Einen vergleichsweise geringen Anteil sehr kleiner Knollen hatten dabei 'S1', 'S2', 'S10', 'S5', 'S8', 'S9' und 'Beauregard' (Abb. 7).
Der Anteil marktfähiger Ware lag bei allen Sorten insgesamt zwischen 85 bis 95 %.
In der Anbauperiode 2013 zeigten sich auch im Gewächshaus deutliche Ertragsunterschiede zwischen verschiedenen Sorten und Herkünften. Bei den eigenen Herkünften schnitten vor allem 'S1', 'S10' und 'S9' gut ab, bei den Sorten überzeugte vor allem 'Beaufort'.
Die Aufleitungskultur erwies sich im Vergleich zur liegenden Bodenkultur nur tendenziell und nicht abgesichert ertragreicher.
Im Vergleich der Erträge zwischen Freiland (s. Ausgabe August 2014) und Gewächshaus zeigten sich kaum Unterschiede, die Qualität der Knollen war, vermutlich wegen der günstigeren Bodenbedingungen, im Gewächshaus aber deutlich besser.
Im Dezember 2013 wurden in einem Sensoriktest bei acht Sorten die Kriterien Farbe, Geruch, Textur und Geschmack bewertet und daraus eine Gesamtbeurteilung erstellt. Dazu kochte und pürierte man die Knollen.
Geschmacklich am besten beurteilten die Tester die Sorten 'S10' und 'Evangelina', wobei die Unterschiede insgesamt sehr gering eingestuft wurden. Bei der Gesamtbewertung der Knollenqualität gefielen 'S1' und 'Beauregard' besonders gut (s. Abb. 9).
Thomas Jaksch
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