• Laufzeit: 01.03.2012 – 28.02.2014
  • Schwerpunkt: Landnutzung
  • Forschungsstatus:  Abgeschlossen

Kleegrassilage II (BÖLN) - Kleegrassilage aus spezieller Nutzung und technologischer Aufbereitung in der ökologischen Geflügel- und Schweinefütterung

In dem durchgeführten Forschungsprojekt sollte die Eignung von Luzernesilage aus „spezieller Nutzung“ und „technologischer Aufbereitung“ für den Fütterungseinsatz in der Geflügel- und Schweinefütterung geprüft werden. Das Projekt teilte sich in die Arbeitsschwerpunkte „Silagewerbung und –qualität“ sowie „Fütterungsversuche mit Luzernesilage“ auf.

Silagewerbung und -qualität

Die durchgeführten Untersuchungen zeigten, dass innerhalb der kleinkörnigen Futterleguminosen Luzerne und Weißklee das höchste Potential hinsichtlich Protein- und Aminosäureausstattung (Lysin, Methionin) sowie Protein- und Aminosäurenertrag pro ha aufweisen. Hierbei stellte die Nutzung in einem frühen Entwicklungsstadium eine wichtige Voraussetzung dar. Ein zusätzliches Extrudieren („Bioextruder“ der Fa. LEHMANN MASCHINENBAU) des Anwelkgutes verbesserte den Siliererfolg nicht.

Fütterungsversuche mit Luzernesilage

Masthühner In einem Fütterungsversuch mit 520 Tieren (50 % männlich, 50 % weiblich) des Genotyps ISA JA-957 wurde der Einsatz von Luzernesilage unter ökologischen Fütterungsbedingungen geprüft. Die Tiere wurden über einen Zeitraum von 61 Tagen gemästet. Neben den Merkmalen der Futteraufnahme, der Mastleistung und des Schlachtkörperwertes wurden Merkmale, welche die Produktqualität beschreiben, erfasst. Die Masthühner nahmen hohe Mengen an Luzernesilage auf (Aufzucht 10-20 %, Mast 30 %, jeweils bezogen auf die tägliche TS-Aufnahme). Hierbei ist allerdings zu beachten, dass spezielle Kraftfuttermischungen, die den Nährstoff- und ME-Gehalt der Silage berücksichtigen („Ergänzer“), vorgelegt wurden. Außerdem beförderte eine tendenziell knappe Ausstattung mit essentiellen Aminosäuren in diesen Kraftfuttermischungen die Silageaufnahme. Die Tiere mit Silagefütterung zeigten – aufgrund der verbesserten Versorgung mit essentiellen Aminosäuren – höhere Mastleistungen und einen verbesserten Schlachtkörperwert als die mit Alleinfuttermischungen versorgten Broiler. Die Luzernefütterung führte zu einer veränderten Produktqualität im untersuchten Brustfleisch. Legehennen In einem Fütterungsversuch mit 440 Legehennen des Genotyps Lohmann Brown Classic, aufgeteilt in vier Versuchsgruppen wurde - analog zum Masthühnerversuch - der Einsatz von Luzernesilage unter ökologischen Haltungs- und Fütterungsbedingungen geprüft. Der Versuchszeitraum erstreckte sich vom 1. bis 215. Legetag. Neben den Merkmalen der Futteraufnahme und der Legeleistung wurden Merkmale, welche die Eiqualität beschreiben, erfasst. Die Legehennen verzehrten ebenfalls nennenswerte Tagesmengen an Luzerne (15 - 20 % bezogen auf die tägliche TS-Aufnahme). Die Tiere, welche Silage erhielten, zeigten keine Unterschiede in der Legeleistung und in den Eigewichten. Die mit Luzernesilage gefütterten Legehennen wiesen in ihren Eiern gegenüber den nur mit Kraftfutter versorgten Vergleichstieren signifikant erhöhte Gehalte an Omega 3-Fettsäuren auf. Mastschweine In einem Füttterungsversuch mit 36 Tieren aus einem Ferkelerzeugerbetrieb (50 % männlich, 50 % weiblich, (Du x Pi) x (DL x LW)) wurde der Einsatz von Luzernesilage unter ökologischen Fütterungsbedingungen geprüft (Kraftfutter rationiert, Silage ad libitum). Die Tiere wurden bis zu einer Lebendmasse von 105 kg gemästet. Neben den Merkmalen der Futteraufnahme, der Mastleistung und des Schlachtkörperwertes wurden Merkmale, welche die Produktqualität beschreiben, erfasst. Die Mastschweine verzehrten mit zunehmender Mastdauer hohe Tagesmengen an Luzernesilage (Anfangsmast 20 %, Mittelmast 40 %, Endmast 50 % der täglichen TS-Aufnahme). Damit konnte eine erhebliche Kraftfuttermenge eingespart werden (ca. 1 dt pro Mastschwein). Die Mast- und Schlachtleistungen der mit Silage gefütterten Tiere unterschieden sich nicht signifikant von den mit Kraftfutter versorgten Schweinen. Allerdings muss einschränkend angemerkt werden, dass in dem Versuch die täglichen Zunahmen mit durchschnittlich 600 g auf einem niedrigen Niveau lagen. Die in allen Fütterungsversuchen eingesetzten extrudierten Luzernesilagen zeigten, gegenüber der Silage aus spezieller Nutzung, keine Vorteile hinsichtlich der Tierleistungen.

Bewertung der Wirtschaftlichkeit

Die Werbung und die Vorlage von Luzernesilage aus spezieller Nutzung verursachten zusätzliche Kosten. Die auf der Basis der Versuchsergebnisse vorgenommenen Wirtschaftlichkeitsberechnungen zeigen, dass mit dem Einsatz solcher Silagen in der ökologischen Legehennen- und Masthühnerhaltung sowie in der Mastschweinehaltung eine Wirtschaftlichkeit (bezogen auf die Kenngröße 'Einzelkostenfreie Leistung') im Vergleich zu den jeweiligen Vergleichsvarianten gegeben ist.

Projektleitung HSWT

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