• Laufzeit: 01.05.2023 – 30.06.2024
  • Schwerpunkt: Energieeffizienz

Leitfaden zur Nutzung industrieller Abwärme für gartenbauliche und landwirtschaftliche Produktions- und Verarbeitungsprozesse (LIAGAP)

Im Zuge der Erstellung eines Leitfadens zur vollumfänglichen Nutzung industrieller Abwärme für die gartenbauliche und landwirtschaftliche Produktion werden zum einen Prozessdaten unterschiedlicher Abwärmeproduzent:innen erhoben und zum anderen potenzielle Nachnut­zungsmöglichkeiten erarbeitet. Abschließend werden ausgewählte Nutzungskonzepte aus ökonomischer Sicht und hinsichtlich Ihres Nachhaltigkeitspotenzials bewertet.

Hintergrund

Bis heute wird der bei weitem größte Teil der bei der industriellen Produktion anfallenden Wärmeenergie als sogenannte „Abwärme" unproduktiv in die Umwelt abgeführt. Geschätzt fallen allein im Bereich Prozesswärme ab 60 °C rund 125 TWh/Jahr Energie in Form von Abwärme an, was einem Gegenwert von derzeit über fünf Milliarden Euro entspricht (BMWk, 2022). Die gewaltigen Potenziale durch eine konsequente und effiziente Nutzung dieser Energie aus Abwärme bleiben bis heute weitestgehend ungenutzt.

Die Idee zur Erstellung eines Leitfadens über die Nutzung industrieller Abwärme für die gartenbauliche und landwirtschaftliche Produktion in Kooperation der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) und dem Tropenhaus am Rennsteig „Klein Eden" in Oberfranken entstand in dem aktuell laufenden Forschungsprojekt CARAMBA. Dort werden initiale Rahmen­bedingungen für ökonomisch rentable Kultursysteme für Papaya (Carica Papaya) und Sternfurcht (Averoa Carambola) untersucht. Dies ist jedoch nur möglich, da es sich bei dem Tropenhaus am Rennsteig um das erste in Deutschland errichtete und langjährig genutzte Gewächshaus handelt, das allein mit industrieller Abwärme die für tropische Kulturen notwendigen und ganzjährig konstanten Heiztemperaturen erzeugt.

Gerade in der heutigen Zeit, in der die Verfügbarkeit fossiler Energieträger und die damit zusammenhängenden Energiepreise immer unsiche­rer werden, ist die Zukunft der geschützten Produktion pflanzlicher Lebensmittel äußerst ungewiss. Die Nutzung industrieller Ab­wärme könnte dabei von großer Bedeutung werden darüber hinaus einen wesentlichen Beitrag zur Erhöhung des innerdeutschen Eigenversorgungsgrades und der Versor­gungssicherheit mit pflanzlichen Produkten darstellen.

Zielsetzungen

Auf Grundlage der bisherigen sehr positiven und produktiven Zusammenarbeit zwischen der HSWT und dem Tropenhaus am Rennsteig entstand die perspektivische Idee, das Thema Abwärme und deren Nutzung für die Nahrungsmittelproduktion und die Nachbehandlung landwirtschaftlicher Er­zeugnisse weiter fokussiert voranzutreiben und auch die hierzu notwendige Expertise zu bündeln. Der im Projekt zu erstellende Leitfaden soll dazu als fundamentaler Baustein einen Überblick über vorhandene Abwärmequellen und potentielle Nachnutzungskonzepte geben und das tatsächliche Potential einer vollumfänglichen Produktivnut­zung von Überschussswärme nachvollziehbar abbilden.

Dabei werden Prozessdaten unterschiedlicher Abwärmeproduzent:innen erhoben und potenzielle Nachnut­zungsmöglichkeiten für die gartenbauliche und landwirtschaftliche Produktion erarbeitet. Abschließend werden ausgewählte Nutzungskonzepte aus ökonomischer Sicht und hinsichtlich deren Nachhaltigkeitspotenzials bewertet werden.

Kontakt

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