• Laufzeit: 01.04.2020 – 30.09.2023
  • Schwerpunkt: Weitere Forschungsfelder
  • Forschungsstatus:  Abgeschlossen

Reduktion bzw. Eliminierung der chemischen Unkrautbekämpfung im Kräuteranbau

Ziel des Projekts ist es, den Kräuteranbau auf dem Feld nachhaltiger zu gestalten. Dafür gilt es, alternative Formen der Unkrautbekämpfung zu finden, die es erlauben den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren bzw. vollständig zu ersetzen. Es müssen verschiedene Verfahren entwickelt und getestet werden, um unerwünschte Pflanzen während der Vegetationsperiode, bei der Ernte und in der Verarbeitung sicher auszuschließen. Dies gilt insbesondere für die unterschiedlichen Kreuzkrautarten.

Mikroskopisches Bild eines Petersilienblattes © HSWT
HSI-Kamera © Inno-Spec

Insgesamt ist auf den Erhalt des ökologischen Systems bei der Aussaat, dem Aufwuchs, bei der Ernte, beim Transport zum Werk und bei der Verarbeitung zu achten. Letztendlich soll eine Beeinträchtigung der Natur ausgeschlossen werden, ohne dass die Qualität des Endprodukts und die Sicherheit der Verbraucher darunter leiden. Diese Ziele stehen vor dem Hintergrund eines gestiegenen Bewusstseins der Verbraucher und der Öffentlichkeit hinsichtlich landwirtschaftlicher Produktionsmethoden, bei dem die Forderung nach einer Reduzierung oder dem vollständigen Verzicht auf chemischen Pflanzenschutz im Vordergrund steht.

Die wirtschaftliche Grundlage für den Produzenten und die Versorgung der Verbraucher mit nachhaltig erzeugten pflanzlichen Produkten bei gleichzeitigem Schutz von natürlichen Ressourcen und der Förderung der biologischen Vielfalt soll so sichergestellt werden.

Stand der Technik

Alternativen zum chemischen Pflanzenschutz sind die mechanische, die thermische und die elektrische Unkrautbekämpfung auf dem Feld. Die Beseitigung von Unkräutern erfolgt, um die Beeinträchtigung der Kulturpflanzen durch konkurrierende Pflanzen zu minimieren und die Qualität des Ernteguts sicherzustellen. Unkräuter beeinträchtigen nicht nur die sensorische Qualität, sondern können auch dazu führen, dass Lebens- oder Futtermittel ungenießbar werden oder durch ihre Toxizität zu Vergiftungserscheinungen (z.B. Kreuzkraut) führen.

Die mechanische Unkrautbekämpfung mit Handhacken stellt eine große körperliche Belastung dar. Zudem sinkt die Anzahl der verfügbaren Arbeitskräfte in den letzten Jahren dramatisch und wird bei gleichbleibender Quote Arbeitssuchender in Zukunft weiter abnehmen. Bei der mechanischen Unkrautbekämpfung mit an Traktoren angebrachten Hacken stellt das Lenken die größte Herausforderung dar. Die genaue Steuerung einer Hacke erfordert viel Erfahrung und einen hohen Grad an Konzentration, der in der Regel nicht über einen längeren Zeitraum aufgebracht werden kann. Dies führt dazu, dass Kulturpflanzen beschädigt werden oder Unkraut zwischen den Reihen verbleibt.

Durch die oben beschriebenen Maßnahmen erhöht der landwirtschaftliche Erzeuger die Produktsicherheit der Rohware. Ein sicherer Ausschluss von giftigen, gesundheitsschädlichen und/oder geschmacksverändernden Unkräutern ist anschließend durch den Lebensmittelhersteller im Verarbeitungswerk sicherzustellen. Dazu sind artfremde Pflanzen und Pflanzenteile möglichst sicher zu erkennen und im weiteren Verarbeitungsprozess aus zu schleusen. Hersteller von Lebensmitteln sind für Fremdkörperkontamination und den dadurch resultierenden körperlichen Schaden haftbar. Zusätzlich führen Verunreinigungen und Qualitätsmängel zu einem Imageverlust der herstellenden Betriebe. Ein sicherer Ausschluss der Unkräuter über eine "Handverlesung" durch Mitarbeiter im Werk ist nicht mit ausreichender Sicherheit zu gewährleisten. Zudem bereitet der bereits oben beschriebene Mangel an geeigneten Arbeitskräften Probleme.

Gegenstand der Förderung

Im beantragten Forschungsvorhaben soll eine möglichst große Reduktion bzw. eine Eliminierung der chemischen Unkrautbekämpfung im Kräuteranbau erzielt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, ist geplant an zwei Stellen entlang der Wertschöpfungskette anzusetzen, zunächst auf dem Feld von der Aussaat bis zur Ernte und anschließend nach dem Wareneingang der frischen Kräuter im Trocknungswerk. Hier, wie auch auf dem Feld, sollen verschiedene Möglichkeiten einer technischen Unkrauterkennung getestet und bis zur Produktionsreife gebracht werden. Unterschiede zwischen den geernteten Kräutern und Unkräutern können sich beispielsweise in Textur, Farbe, Blattform, Größe, Stielform, Blütenbeschaffenheit und/oder ähnlichen Erkennungsmerkmalen zeigen.

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