• Laufzeit: 01.01.2019 – 31.03.2023
  • Schwerpunkt: Weitere Forschungsfelder
  • Forschungsstatus:  Abgeschlossen

Einsatz torfreduzierter Substrate im Zierpflanzenbau - Betriebswirtschaftliche Begleitung (TerZ-BWL)

Im Zuge des Klimaschutzplans 2050 fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) das bundesweit angelegte Modell- und Demonstrationsvorhaben „TerZ - Einsatz torfreduzierter Substrate im Zierpflanzenbau“. Projektträger des Gesamtvorhabens ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).

TerZ - Modell- und Demonstrationsvorhaben

Das TerZ-Projektkonsortium setzt sich aus fünf renommierten Forschungseinrichtungen zusammen: LVG Hannover-Ahlem im Norden, Versuchszentrum Gartenbau Straelen/Köln-Auweiler im Westen, LfULG Dresden-Pillnitz im Osten LVG Heidelberg im Südwesten und Hochschule Weihenstephan Triesdorf (HSWT) im Süden. Alle Projektbeteiligten verfügen bereits über langjährige Erfahrungen in der Verwendung torfreduzierter Substrate.

Aufgeteilt auf fünf Modellregionen beteiligen sich 24 Demonstrationsbetriebe, wobei die geographisch ausgewogene Standortverteilung und die unterschiedlichen Betriebsstrukturen einen breiten Querschnitt des deutschen Zierpflanzenbaus abbilden.

Die teilnehmenden Betriebe werden kulturbegleitend von fünf Regionalkoordinatoren bei der Umstellung auf torfreduzierte Substrate betreut. Das Ziel des TerZ-Projekts ist es, den Torfanteil in den verwendeten Substraten kultur- und betriebsspezifisch stufenweise zu reduzieren und letztlich bei mindestens 50 % zu etablieren. Das Gesamtvorhaben ist auf eine Laufzeit von vier Jahren angelegt.

Betriebswirtschaftliche Begleitung

Ergänzend zu den kulturtechnischen Untersuchungen findet eine betriebswirtschaftliche Begleitung statt, die die wirtschaftlichen Auswirkungen einer Substratumstellung untersucht. Diese wird vom Institut für Gartenbau (IGB) der Hochschule Weihenstephan Triesdorf (HSWT) durchgeführt (Team des IGB).

   Schaubild der einzelnen Elemente von TerZ-BWL
Übersicht der einzelnen Elemente von TerZ-BWL © HSWT

Eine allgemein verwendbare Einschätzung der wirtschaftlichen Auswirkungen einer Umstellung auf stark torfreduzierte Substrate im Zierpflanzenbau abzugeben, war das vornehmliche Ziel von TerZ-BWL, der Betriebswirtschaftlichen Begleitung im Projekt TerZ. Die größte Herausforderung bestand darin, eine bis dato fehlende Datengrundlage konkreter Ausgangsdaten aus der Praxis für die Berechnung der betriebswirtschaftlichen Ergebnisse zu erhalten.

Über zwei vollständige Kulturjahre konnten für die Hauptkulturen im Zierpflanzenbau die Daten von über 400 Kultursätzen jeweils im Ausgangsubstrat im Vergleich zur gleichen Kultur im torfreduzierten Substrat erfasst und die betriebswirtschaftlichen Ergebnisgrößen (Kultur-Produktivitäten und Preisuntergrenzen) berechnet werden. Durch die anschließenden Auswertungen und Analysen der 200 Vergleichssätze beider Substratvarianten konnte anschaulich dargestellt werden, welch große Bedeutung zum einen die Kultursicherheit (also geringe Ausfälle, maximaler Abverkauf der Ware, keine Kulturzeitverlängerung) bei der Umstellung auf stark torfreduzierte Substrate hat (siehe "TerZ-BWL - Die betriebswirtschaftliche Begleitung" und "TerZ-BWL - Torfreduzierung & Kulturkosten" unter: www.projekt-terz.de/terz-bwl)

Zudem zeigte sich aufgrund der großen Streuung bei den Kulturdaten und den wirtschaftlichen Ergebnissen - selbst bei ein und derselben Kultur - wie essentiell die betriebsindividuelle Berechnung der Kulturkosten im Zusammenhang mit einer Umstellung auf stark torfreduzierte Substrate ist. Um die enorme Bandbreite pflanzenbaulicher Besonderheiten und individueller Kulturbedingungen im Zierpflanzenbau auch betriebswirtschaftlich zu berücksichtigen, wurde das einfach zu bedienende Kulturkosten-Kalkulations- und Simulations-Tool K.basic konzipiert, das eine betriebsindividuelle Betrachtung unterschiedlicher Kosten-Szenarien für alle an einer Substratumstellung interessierten Topfpflanzenbetriebe ermöglicht.

Schaubild zu K.basic mit Screenshots zu konkreten Berechnungen im Programm
K.basic – Kalkulations- und Simulations-Tool zur Kulturkostenberechnung © HSWT

Weitere Projektbausteine

Die Gesamtkoordination des Projekts und der Bereich Öffentlichkeitsarbeit liegt bei der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau (LVG) Hannover-Ahlem der Landwirtschaftskammer Niedersachsen.

Das Institut für Gartenbau der Hochschule Weihenstephan Triesdorf mit seinem modern ausgestatteten Labor ist mit der Analyse der Kultursubstrate aller 24 Demonstrationsbetriebe in den fünf Modellregionen beauftragt.

Dem Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch aller teilnehmenden Forschungseinrichtungen und Produktionsbetriebe kommt eine besondere Bedeutung zu. Die LVG Heidelberg mit ihrem medialen Knowhow rund um die EDV-Plattform OLAT hat diesen Part des Netzwerkens übernommen.

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