TerZ-Modellbetriebe kultivieren Beet- und Balkonpflanzen erfolgreich in torfreduzierten Substraten

  • Datum: 08.06.2020
  • Autor: Ronja Fritzsche | Franziska Kohlrausch
Das Bild zeigt einen Bestand an Begonien in blühendem Zustand in einem Gewächshaus, der in einem Substrat aus 65 % Torf, 15 % Xylit, 10 % Holzfaser und 10 % Kompost kultiviert wurde.

Die Verwendung von torfbasierten Substraten bei der Pflanzenproduktion ist sowohl im Erwerbs- als auch Freizeitgartenbau langjähriger bewährter Standard. Aus Umwelt- und Klimaschutzgründen ist jedoch ein Umdenken erforderlich. In dem Modell- und Demonstrationsvorhaben „Einsatz torfreduzierter Substrate im Zierpflanzenbau - TerZ" haben sich verschiedene Institutionen zusammengeschlossen, um Betriebe bei der Umstellung auf torfreduzierte Substrate zu begleiten. Das Vorhaben soll belegen, dass ein großer Teil der in Deutschland produzierten Zierpflanzen ohne Qualitätseinbußen in stark torfreduzierten Substraten kultiviert und somit die Verwendung von Torf im Produktionsgartenbau reduziert werden kann.

In den Betrieben der Modellregion Süd (Bayern), die von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) begleitet werden, liegen erste Ergebnisse der Anbauversuche vor. Die vier am Projekt teilnehmenden Gärtnereien haben in der gerade auslaufenden Beet- und Balkonpflanzensaison Kulturen in torfreduzierten Substraten erfolgreich angebaut. Das Sortiment umfasste Pelargonien, Fuchsien, Petunien, Calibrachoen, Edellieschen, Cleomen, Sanvitalien und Eisbegonien. Die Auswahl der torfreduzierten Substrate erfolgte vor der Saison in enger Abstimmung zwischen dem jeweiligen Betrieb, der HSWT und dem vom Betrieb gewählten Substratlieferanten. Die Torfreduktion betrug 20 bis 50 %. Als Torfersatzstoffe wurden Holzfaser, Grüngutkompost, Rindenhumus sowie Xylit in unterschiedlichen Mischungen und Anteilen verwendet. Zudem enthielten alle Substrate Ton als mineralische Komponente.

Alle teilnehmenden Betriebe waren mit der Pflanzenqualität zufrieden und verzeichneten keine substratbedingten Ausfälle. Es wurden nur geringe Unterschiede in der Kulturführung (z.B. häufigeres Gießen bei Holzfaseranteilen) sowie im Habitus und der Wurzelbildung festgestellt. In der kommenden Herbst- und Frühjahrssaison werden alle Betriebe den Umfang der torfreduzierten Produktion erhöhen und den Torfanteil in den Substraten weiter reduzieren.

 

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