Praxistaugliche Alternativen zu Glyphosat in Triesdorf untersucht

  • Datum: 12.11.2019
  • Autor: Rita Meixner
Gruppenbild nach Wahl des Vizepräsidenten mit Kanzlerin Dr. Karla Sichelschmidt, Cornelia Horsch, Vorsitzende des Hochschulrats, Prof. Dr. Markus Reinke und Präsident Dr. Eric Veulliet

Triesdorf | Zur Steigerung der Nachhaltigkeit des Ackerbaus, vor allem im konventionellen Anbau, wird derzeit häufig eine reduzierte Bodenbearbeitung durchgeführt, diese hat zahlreiche positive Auswirkungen auf Bodenqualität und führt zur Energieeinsparung bei der Bearbeitung. Allerdings werden Beikräuter und Ausfallgetreide nicht mehr ausreichend mechanisch bekämpft, was zum Einsatz von Glyphosat geführt hat. Als Alternativen werden selektive Herbizide, verschiedene Mulchsysteme, sogar ein Comeback des Pfluges sowie das elektrische Abtöten von Ausfallpflanzen diskutiert. Zur mechanischen Bekämpfung mit geringer Bodenbearbeitungsintensität haben zahlreiche Landtechnikhersteller Geräte entwickelt. In Triesdorf entstanden neue Methoden zum Testen dieser Geräte zur flachen Bodenbearbeitung. Die Landmaschinenschule Triesdorf, die Landwirtschaftlichen Lehranstalten und die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) mit Prof. Dr. Bernhard Bauer (HSWT) und Prof. Dr. Patrick Noack (HSWT) bewerten praxistaugliche alternative Geräte, die Ausfallgetreide und Beikräuter mit Hilfe flacher Bodenbearbeitung mit verschiedenen Werkzeugen und Bearbeitungstiefen beseitigen.

Standardisiertes Versuchsverfahren

In einem standardisierten Versuchsverfahren wurden in Triesdorf 13 Geräte-Alternativen zur Beseitigung von Ausfallgetreide und Beikräutern nach einem neuen Versuchsschema bewertet. Für den Versuch wurde eine künstliche Verunkrautung mit einer Mischung von Hafer, Wicke und Phacelia verwendet, um das Spektrum des Unkrautbewuchses widerzuspiegeln. Häufig sind es Geräte mit hoher Anzahl von Scharen, Zinken oder nachlaufenden Strigel, die die mechanische Unkrautbekämpfung vornehmen. Zahlreiche Faktoren wie Bodenart, Art und Höhe des Unkrautbewuchses, Einstellung der Geräte und die nachfolgende Witterung haben Einfluss auf die erfolgreiche Bekämpfung der Beikräuter. Ebenfalls wurde bonitiert, wie lange nach der mechanischen Behandlung die Fläche unkrautfrei geblieben ist. Die Einzigartigkeit dieser Versuchsanstellung ist darin begründet, dass durch die Kombination aus klassischer Bonitur und Drohnenaufnahmen eine sehr exakte Auswertung der einzelnen Maschinen und Einstellung möglich ist und durch den künstlich etablierten Unkrautbestand jederzeit an verschiedenen Standorten reproduzierbar ist.

Versuchsergebnisse zur flachen Bodenbearbeitung

Die Ergebnisse zeigen, dass viele konstruktive Ansätze zum Ziel führen. Allerdings mit unterschiedlichen Wirkungsgraden. Neben dem technischen Aufbau der Geräte sind vor allem die Einstellung der Maschinen und die nachfolgende Witterung von entscheidender Bedeutung. Positiv für die Landwirte, die keinen extra Flachgrubber anschaffen wollen, dass gute Ergebnisse auch mit einem dreibalkigen Standardgrubber mit neuen Scharen und etwas größerer Arbeitstiefe erzielt wurden, sodass nicht zwingend in neue Spezialgeräte investiert werden muss. Die komplette Versuchsbeschreibung sowie die detaillierten Ergebnisse der einzelnen Geräte wurden im Landwirtschaftlichen Wochenblatt, Heft 42/2019 veröffentlicht.

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