Obstgehölze veredeln: Expert:innen der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf vermitteln Kenntnisse und Fertigkeiten

  • Datum: 01.04.2022
  • Autor: Elke Weinmann | Ingrid Süß-Spachmann
Auf dem Foto sind Cornelia Horsch, Dr. Eric Veuillet und Dr. Karla Sichelschmidt zu sehen. Aufgenommen wurde das Bild nach der Wiederwahl Veuillets zum Präsidenten der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf.

Der Kurs "Veredelung von Obstgehölzen" an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) war bis auf den letzten Platz belegt und bleibt damit ein Highlight im langjährigen Kursangebot für den Freizeitgartenbau an der "grünen" Hochschule. Die 35 Teilnehmenden lernten Ende Februar unter Anleitung von Obstbauprofessor Dominikus Kittemann und der fachlichen Betreuung von Gartenbauingenieurin Elke Weinmann und Baumschulmeister Jürgen Haberzettel, warum und wie man Obstbäume fachgerecht veredelt. Der Kurs fand im vergangenen Jahr coronabedingt als Online-Veranstaltung statt. Glücklicherweise war dieses Jahr die Durchführung wieder in Präsenz möglich, sodass ein reger Austausch auch unter den Teilnehmenden entstand.

Die Veranstaltung startete mit einer Präsentation von Prof. Dr. Dominikus Kittemann (HSWT), bei der alle Grundlagen zur Veredlung erläutert und sämtliche Fragen der Teilnehmer:innen geklärt werden konnten, insbesondere: "Wann und wie kann veredelt werden?" - "Wie wähle ich die richtige Unterlage?" - "Warum wird überhaupt veredelt?".Jürgen Haberzettel stellte die wichtigsten Werkzeuge und Hilfsmittel vor, demonstrierte den fachgerechten und sicheren Umgang mit Veredlungsmessern inklusive der richtigen Schleiftechnik und zeigte die einzelnen Schritte der Kopulation (Winterveredlung).

"Ich kann mich noch genau daran erinnern, dass der Opa in unserem Garten regelmäßig verschiedene Bäume veredelt hat!" In den Gesprächen während der Pause waren sich die Teilnehmer:innen einig, dass das Wissen über das Veredeln früher weiter verbreitet war, ähnlich wie auch andere handwerkliche Fähigkeiten.

Beim praktischen Teil übten die Teilnehmenden in kleinen Gruppen unter Anleitung die Schnitttechnik an Weidentrieben, bevor es an die Veredelung bei Obstgehölzen ging. Verschiedene Edelreisersorten und Unterlagen standen dafür in unterschiedlichen Wuchsstärken zur Verfügung und jede:r Kursteilnehmer:in konnte die passenden, selbst veredelten Apfelbäumchen anschließend mit nach Hause nehmen.

Die Resonanz zum Kursende war einstimmig: Selbst die als "Königsdisziplin" im Freizeitgartenbau geltende Veredelung von Obstgehölzen ist mit dem passenden Werkzeug, den nötigen Kenntnissen und etwas Übung bei weitem nicht so schwierig wie es auf den ersten Blick erscheint. Und ein Kurs wie dieser an der HSWT ist der perfekte Einstieg in eine "alte Leidenschaft"!

Bei der Übung der Veredelungstechniken beim praktischen Teil herrschte reges Treiben. (Foto: HSWT)

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