HSWT mit drei Aktionsbeiträgen "Biodiversität" bei den Freisinger Umwelttagen 2019 vertreten

Anna Kutscher erläutert einer Besucherin die positive Wirkung einer gewissen Wildnis im Wald; Prof. Dr. Jörg Ewald von der Fakultät Wald und Forstwirtschaft ist bereits für die nachmittags im Rahmen der Freisinger Umwelttage angebotene Fahrradexkursion durch den Lehrwald gerüstet. Foto: Gerhard Radlmayr

Die Freisinger Umwelttage vom 12. bis 14. Juli standen dieses Jahr unter dem Motto „Insektenvielfalt – Freising blüht auf“. Die Stadt Freising hatte dieses Thema aufgrund des erfolgreichen Volksbegehrens zur Artenvielfalt gewählt. Ein Thema, das in Lehre, Forschung und Wissenstransfer der "grünen" Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) einen hohen Stellenwert hat. Die HSWT beteiligte sich dann auch mit drei Beiträgen zum Thema Biodiversität.

Maßnahmen im Freisinger Wald zur Erhöhung der Insektenvielfalt und Biodiversität

Die Studentinnen Nicola Schroers und Anna Kutscher informierten die Bevölkerung über Maßnahmen, die im Freisinger Staatswald aktiv für die Insekten im Speziellen und Biodiversität im Allgemeinen ergriffen werden. Im Rahmen des allgemeinwissenschaflichen Pflichtfachs (AWP-Fach) Waldästhetik unter Anleitung des Lehrbeauftragten der HSWT und Freisinger Revierförsters Herbert Rudolf erarbeiteten sie in über 70 Stunden Arbeit vier sehr anschauliche RollUps zum Thema. Vor allem die Bilder waren sehenswert. Die beiden Studentinnen aus dem Studiengang Forstingenieurwesen hatten dazu in der Vorbereitungsphase mehr als 2000 Bilder aufgenommen. Das sehenswerte Ergebnis präsentierten sie auf ihrem Aktionsstand in der Freisinger Altstadt und standen dort im gesamten Aktionsraum von 10 - 14 Uhr für Fragen und Gespräche zur Verfügung.

"Die Idee hinter der Gestaltung der RollUps war das Veranschaulichen der verschiedenen Lebensräume der Insekten im Wald", so die beiden studentischen Projektbearbeiterinnen. Vielen Menschen sei nicht bewusst, dass der strukturreiche Lebensraum Wald verschiedene ökologischen Nischen bietet, die die Grundlage der Biodiversität darstellen. Vier Bereiche wurden dafür ausgewählt und pro Bereich ein RollUp in Kooperation mit den Bayerischen Staatsforsten erstellt. Layout und Grafik realisierte Sebastian Schubert, ehemaliger Absolvent der HSWT an der Fakultät Landschaftsarchitektur:

  • <link file:37967 _blank download herunterladen der datei> Gestaltung blühender Waldränder
  • <link file:37965 _blank download herunterladen der datei>Blühwiesen im Wald
  • <link file:37966 _blank download herunterladen der datei>Feuchtbiotope als Kinderstube für Insekten und weitere Tiere
  • <link file:37968 _blank download herunterladen der datei>Totholz als wichtiger Lebensraum

Sehr zufrieden über ihre Projektleistung und erfreut über die Resonanz fassten die beiden Studentinnen die Aktion so zusammen: "Insgesamt wurden unsere RollUps gut angenommen und viele Leute fragten interessiert nach tiefergehenden Informationen. Einige Besucher erkannten bestimmte Orte auf den Fotos wieder und sprachen das Projektteam darauf an, woraus sich ein persönlicher Informationsaustausch mit den Standbesuchern entwickelte."

Bienenfreundliche Energiepflanzen im urbanen Bereich

Den Anbau von bienenfreundlichen Pflanzen in urbanen Bereichen mit dem Ansatz der energetischen Nutzung von Biomasse zu verbinden war die Grundidee und Zielsetzung der vierköpfigen Projektgruppe des Studiengangs Management Erneuerbarer Energien unter Leitung von Prof. Dr. Stefan Wittkopf und Dr. Melanie Wild. Diese verknüpften geschickt das Leitthema der Freisinger Umwelttage mit den Kernkompetenzen der Fakultät Nachhaltige Agrar- und Energiesysteme der HSWT. Die Studenten Florian Franz, Christoph Angermaier, Martin Roßnagl und David Scheda standen den Besucherinnen und Besuchern an dem mit Beispielpflanzen dekoriertem Stand für Informationen und Diskussionen zur Verfügung. Laut Projektgruppe beinhaltet das bearbeitete Thema Lösungsansätze zu drei grundsätzlichen Problemen der modernen Lebensweise: Erhaltung der Artenvielfalt, Verbesserung der Stadtästhetik und Ausbau Erneuerbarer Energien.

Bezüglich der Verwertung von Energiepflanzen stellten sie auf ihren Postern drei Aspekte in den Vordergrund:

  • <link file:37970 _blank download herunterladen der datei>Biogasproduktion
  • <link file:37972 _blank download herunterladen der datei>Thermische Verwertung
  • <link file:37971 _blank download herunterladen der datei>Biomass to liquid Kraftstoff

Wichtig war den Studierenden, die ausgewählten Pflanzen auf dem Umwelttag auch "live" zu zeigen. Dafür pflanzten sie bereits im Mai im Gewächshaus der Fakultät Wald und Forstwirtschaft folgende bienenfreundliche Energiepflanzen: Hoher Alant, Topinambur, Ysop, Stockrose, Herzgespann, Virginiamalve, Durchwachsene Silphie, Wegwarte und Muskatellersalbei. Auf Steckbriefen im DIN-A4-Format platzierten sie die wichtigsten pflanzenspezifischen Informationen, deren energetische Nutzungsmöglichkeiten und den Nutzen für die Umwelt.

"Besonders viel Aufmerksamkeit, auch aufgrund des intensiven Geruchs, erregte der Muskatellersalbei sowie die Stockrose, die viele bereits aus dem heimischen Garten kannten ...", schreiben die Studierenden in ihrer Nachlese im Projektbericht. Und weiter: "Hauptsächlich waren die Besucher des Aktionstages an der Pflege und der Beschaffung der ausgestellten Pflanzen, weniger an der energetischen Verwertung interessiert." Als wertvolle Erfahrung verbuchten die Studierenden, dass durch so manche kritische Meinung im Gespräch mit Interessierten der ganzheitliche Blick geschärft wurde. 

Fahrradexkursion "Was blüht und summt im Lehrrevier Freising?"

Der Botaniker und Vegetationskundler Prof. Dr. Jörg Ewald und der Zoologe, Wildtierökologe und Entomologe Prof. Dr. Volker Zahner von der Fakultät Wald und Forstwirtschaft ließen sich auch von den teilweise heftigen Regenschauern nicht abhalten, die Fahrradtour ins forstliche Lehrrevier Freising anzutreten. Immerhin fünf Teilnehmer und Teilnehmerinnen scheuten die Witterungsbedingungen ebenfalls nicht und kamen so in den Genuss des wissenschaftlich fundierten Erfahrungsschatzes der beiden Professoren zum Hauptthema Biodiversität. Besonders gefreut hat sich Prof. Ewald nach eigenen Aussagen über zwei Jugendliche im Alter von 12 Jahren, die mit großer Wissbegier dabei waren und bereits schon die meisten Vögel im Lehrrevier kannten.

  • Die Studentinnen Anna Kutscher (li.) und Nicola Schroers freuen sich über Ihre gelungene Projektpräsentation auf den Freisinger Umwelttagen 2019. Foto: Gerhard Radlmayr
    Die Studentinnen Anna Kutscher (li.) und Nicola Schroers freuen sich über Ihre gelungene Projektpräsentation auf den Freisinger Umwelttagen 2019. Foto: Gerhard Radlmayr
  • Die vierköpfige Projektgruppe des Studiengangs Management Erneuerbarer Energien hat sichtlich Freude an dem Austausch mit Interessierten. Foto: Gerhard Radlmayr
    Die vierköpfige Projektgruppe des Studiengangs "Management Erneuerbarer Energien" hat sichtlich Freude an dem Austausch mit Interessierten. Foto: Gerhard Radlmayr
  • Das Projektteam aus dem Studiengang Management Erneuerbarer Energien am Aktionsstand bei den Freisinger Umwelttagen 2019: Florian Franz, Christoph Angermaier, Martin Roßnagl, David Scheda. Foto: Gerhard Radlmayr
    Das Projektteam aus dem Studiengang "Management Erneuerbarer Energien" am Aktionsstand bei den Freisinger Umwelttagen 2019: Florian Franz, Christoph Angermaier, Martin Roßnagl, David Scheda. Foto: Gerhard Radlmayr

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