BR-Abendschau sendet Forschungsbeitrag der HSWT zu zukunftsweisenden Dachbegrünungen

Extensive Dachbegrünung auf dem Gebäude des Staatlichen Bauamts Freising

In der am 1.10.2019 ausgestrahlten Abendschau-Sendung des Bayerischen Fernsehens mit dem Titel "Klimawandel - Wie werden Städte grün?" stellt Dr. Dieter Lohr vom Institut für Gartenbau der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) ein wegweisendes Forschungsprojekt zu Dachbegrünungssystemen der Zukunft vor. Die Redakteurin war für Filmaufnahmen und einem Interview an die Hochschule nach Freising gekommen.

In dem noch bis März 2021 laufenden Forschungsprojekt der HSWT wird als Problemstellung formuliert:

"[...] Begrünte Dachflächen spielen eine wichtige Rolle im städtischen Wassermanagement und sind in zweierlei Hinsicht zentrale Bausteine von Mitigationsstrategien bezogen auf die Auswirkungen des Klimawandels im urbanen Raum. Einerseits sollen sie bei Starkregenereignissen das Risiko von Sturzfluten durch eine Verzögerung des Regenwasserabflusses reduzieren. Für diesen Zweck wurden spezielle Retentionsdächer entwickelt, bei denen der Wasserablauf durch zusätzliche Drainelemente stark verzögert wird. Zum zweiten soll durch die Evapotranspiration der Flächen das thermische Milieu verbessert und die Entstehung von städtischen Hitzeinseln verhindert werden. In der praktischen Umsetzung jedoch stellen die gleichzeitige Maximierung von Verdunstungsleistung und Regenwasserrückhalt einen nur schwer zu lösenden Zielkonflikt dar. Um eine hohe Verdunstungskühlung zu erzielen, müssen die Flächen gut mit Wasser versorgt sein, was aber ihr Wasserrückhaltevermögen mindert.

Zur Lösung dieses Konflikts soll ein sensorgestütztes, adaptives Bewässerungssystem für Dachbegrünungen entwickelt werden, in dem der bisher nur temporäre Wasserspeicher von Retentionsdächern aktiv für ein effizientes Niederschlagsmanagement genutzt wird. Das Forschungsvorhaben bietet dabei den Vorteil, dass die Ergebnisse relativ kurzfristig umgesetzt werden können, da es sich auf etablierte extensive Dachbegrünungen stützt und die Ergebnisse mit einem vertretbaren Aufwand auch in bereits bestehenden Begrünungen integrierbar sind. [...]"

Der Beitrag ist bis zum 19.09.2020 in der BR-Mediathek abrufbar.

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