Ökologische Geflügelmast - Lösungsmöglichkeiten für eine 100 % Bio-Fütterung

Das zentrale Problem in der ökologischen Geflügelfütterung ist die Bereitstellung von Futtermitteln mit ausreichend hohen Gehalten an essentiellen Aminosäuren – insbesondere Methionin und Lysin. Die beabsichtigte Umstellung auf 100 %-Biofütterung zwingt zum Verzicht auf bislang in der ökologischen Geflügelfütterung bewährte Eiweißfuttermittel aus konventioneller Herkunft (z. B. Kartoffeleiweiß, Bierhefe).
Um eine bedarfsgerechte Nährstoffversorgung zu erreichen, kann die Eigenschaft des Ge-flügels, die Futteraufnahme bis zu einem gewissen Grad nach der aufgenommenen Energie zu steuern, genutzt werden, indem den Tieren Rationen mit niedrigerem Energiegehalt angeboten werden. Durch die Mehraufnahme an Futter bei geringerem Energiegehalt kön-nen mehr Rohprotein und damit essentielle Aminosäuren aufgenommen und somit der Bedarf der Tiere an essentiellen Aminosäuren gedeckt werden. Die an der FH Weihenstephan durchgeführten Fütterungsversuche mit Masthähnchen und Mastputen bestätigen diesen Ansatz. Futtermischungen mit deutlich abgesenkten Energiegehalten (< 12 MJ ME/kg) sowie erniedrigten Gehalten an essentiellen Aminosäuren (EAS) - bei konstantem Verhältnis von EAS zu ME - können in der ökologischen Hühner- und Putenmast mit Erfolg eingesetzt werden.

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Publikationsart
Beiträge in Monografien, Sammelwerken, Schriftenreihen
Titel
Ökologische Geflügelmast - Lösungsmöglichkeiten für eine 100 % Bio-Fütterung
Medien
Tagungsband zum Öko-Landbau-Tag 2007 "Angewandte Forschung und Beratung für den ökologischen Landbau in Bayern" in Freising, Schriftenreihe der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft, Nr. 3/2007
Seiten
23-33
Veröffentlichungsdatum
07.03.2007
Zitation
Bellof, Gerhard; Schmidt, Eggert (2007): Ökologische Geflügelmast - Lösungsmöglichkeiten für eine 100 % Bio-Fütterung. Tagungsband zum Öko-Landbau-Tag 2007 "Angewandte Forschung und Beratung für den ökologischen Landbau in Bayern" in Freising, Schriftenreihe der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft, Nr. 3/2007, S. 23-33.