Agroforst-Monitoring: Erfassung von Daten zur wissenschaftlich fundierten Klima-Anpassung (AgroMEDA)
Kurzbeschreibung
Agroforstsysteme (AFS) werden zunehmend eingesetzt, um atmosphärischen Kohlenstoff zu binden und die Effekte des Klimawandels auf die Landwirtschaft abzumildern. AFS mindern Bodenerosion, verändern das Mikroklima, stärken Biodiversität, verbessern Wasserverfügbarkeit, diversifizieren Einkommensquellen und führen damit insgesamt zu einer stabilen Ertragslage. Wenngleich alle diese Effekte in einzelnen Studien bestätigt sind, gibt es dennoch zwei Erkenntnislücken: die erwartbaren Effekte für eine konkrete Agroforstfläche abzuschätzen und die höherskaligen Effekte von AFS (hydrologische Kreisläufe, Mikroklima, Diversifizierung der Agrarlandschaft) auf der Landschaftsebene zu quantifizieren. Dafür werden Modelle benötigt, die die physiologischen Effekte eines AFS mathematisch abbilden. Bisherige Ansätze beschränken sich auf die Simulation der Effekte (z.B. reduzierte Einstrahlung oder Temperatur) ohne die Gehölze und Umweltinteraktionen explizit zu simulieren.
Als Grundlage für die Entwicklung eines entsprechenden Agroforst-Modells werden belastbare, langfristige und umfassende Messdaten auf mehreren Grössenskalen benötigt. Diese Daten sollen innerhalb des Projekts AgroMEDA erhoben werden, sowohl auf einer eigenen Agroforstfläche der HSWT als auch auf mindestens sechs Kooperationsflächen. Die Daten werden zusammen mit bereits vorhandenen Messungen von weiteren Flächen gebündelt und als Grundlage für eine spätere Modellierung aufbereitet. AgroMEDA wird dabei eng mit dem Projekt ApAg unter der Leitung von Prof. Dr. Stefan Wittkopf zusammenarbeiten.
Die Kernaufgaben im Projekt sind Daten von mehreren AFS-Flächen und deren Umgebung zu erheben, Daten zu harmonisieren, die Grundlagen für ein AFS-Mesoskalenmodell zu entwickeln und Erkenntnisse während der Projektlaufzeit in unmittelbaren Praxisnutzen zu übersetzen.