über:morgen – Sonderpreis Brandenburg geht an HSWT-Studierende

Gruppenbild mit den Preisträgerinnen. Studentin in der Mitte hält Urkunde.
© Sebastian Semmer / AIV

Studierende der Landschaftsarchitektur gewinnen den Sonderpreis Brandenburg im 169. AIV-Schinkel-Wettbewerb für ihr Projekt „Allmende“. Im Fokus ihrer Arbeit: Wohnraum und Achtsamkeit für Bedürftige.

Die Arbeit „Allmende - all mended“ von Nathalie Tyrol, Anja Vogel, Pia Scharnagl, Luca Gruber greift das gleichnamige, aus der Land- und Forstwirtschaft kommende Prinzip des Gemeinschaftsvermögens – der Allmende –, auf und entwickelt dieses zu einem städtebaulichen Leitbild Berlin-Brandenburgs weiter. Für diese herausragende Leistung zeichnete das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung Brandenburg die Studierenden Mitte März in Berlin mit dem Sonderpreis des Landes Brandenburg aus. Der Preis ist mit 2.000 Euro dotiert.

Kluft der sozialen Gerechtigkeit „menden“

Der Grundgedanke hinter dem Entwurf: die Schaffung von Gemeinschaftsflächen im Leerstand und auf Brachflächen, welche der fortschreitenden Spaltung der Gesellschaft entgegenwirken und die Kluft der sozialen Ungerechtigkeit „menden“, also reparieren, sollen. Dabei gehen die Studierenden auf zahlreiche akute und zukunftsrelevante Themen wie Mobilität, Ökologie und Kultur ein und übersetzen diese in Form von unterschiedlichen Allmende-Modulen in einen nachhaltigen Entwurf.

Besonders überzeugt hat die Jury die gelungene Übertragung des ursprünglich im Dorf verorteten Prinzips der Allmende auf drei unterschiedlich dichte Betrachtungsgebiete vom Land bis hin zur Stadt. Die Aufwertung der Dörfer und Kleinstädte im Raum Brandenburg am Beispiel Berlinchen und Wittstock-Dosse soll Berlin entlasten und der Landflucht entgegenwirken. Die frei kombinierbaren Allmende-Module ließen sich auf eine Vielzahl anderer Standorte übertragen. Ihre Umsetzung findet in Form eines gemeinschaftlich und genossenschaftlich organisierten Allmende-Fonts statt, in welchen alle Interessierten mit einem geringen Grundbeitrag eintreten können.

Junge Generation beantwortet Zukunftsfragen

Der AIV-Schinkel-Wettbewerb zählt zu den bekanntesten und ältesten deutschen Nachwuchspreisen. Schon seit 1852 findet die Ausschreibung statt. Der Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin-Brandenburg (AIV) rief diesmal den Förderwettbewerb unter dem Titel „über:morgen“ aus. In 16 prämierten Projekten zeigten junge Planer:innen auf, dass die kommende Generation imstande ist, sich eine bessere Zukunft vorzustellen. Aufgefordert waren Studierende und Absolvent:innen der Fachbereiche Städtebau, Landschaftsarchitektur, Verkehrsplanung, Architektur, Konstruktiver Ingenieurbau, Freie Kunst sowie Denkmal und Handwerk. Dieses Jahr gab es Preisgelder in Höhe von 35.000 Euro.

Betreut haben die HSWT-Preisträger:innen Simone Linke, Professorin für Stadtplanung und Landschaft, und Dozent Jochen Witthinrich von der Fakultät Landschaftsarchitektur.

Ausschnitt aus dem Entwurf „Allmende“, das ein fiktives Stadtbild zeigt.
Im Projekt „Allmende“ steht soziale Gerechtigkeit im Fokus. Hier ein Ausschnitt aus dem Entwurf. © Projekt Allmende

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